Alle wollen das Armageddon: die finale Schlacht der Endzeitsekten

Provozieren messianische Endzeitsekten aller Abrahamitischen Religionen ein Armageddon?

Eigentlich ist die Erkenntnis nicht neu, dass alle Fundamentalisten unter den Christen, Juden und Muslimen sehnsüchtig auf die Endzeit hoffen, sie heraufbeschwören und sie teilweise sogar katalysieren, wo sie können. Schon Georg Schramm warnte uns 2012, dass alle Konfliktparteien im Nahen Osten aus prophetischer Sicht ein Interesse haben, den dortigen Konflikt eskalieren zu lassen, da sich nur durch die Manifestation eines Armageddons die Wiederkehr des jeweiligen Retters vollziehen kann.

Alle abrahamitischen Religionen¹ sind investiert in die Endzeit, denn ohne diese „Offenbarung“ kann es, laut ihrer Etymologie, keine „Erlösung“ geben. Woher diese Narrative kommen und wer oder was dieses fundamentale Dogma installiert hat, sind wichtige aber auch komplexe Fragen, die ich in meinen Büchern untersuche. Daher soll es in diesem Artikel primär nur um die Grundlagen gehen, welche Vorstellungen die religiösen Fanatiker motivieren, die militärischen Auseinandersetzungen – speziell im Nahen Osten, aber auch darüber hinaus – weiter anzuheizen.

Wer im Nahen Osten mit dem Finger auf die eine oder andere Ideologie zeigen möchte, um ihr die Hauptschuld an der Eskalation zu geben, der darf das gerne tun. Tatsache bleibt jedoch, dass alle Kriegsparteien im Hintergrund von dem gleichen Endzeitglauben „beseelt“ sind. Dieser ist in jeder extremen religiösen Strömung prävalent, auch wenn sich die jeweiligen Prophetien im Detail etwas unterscheiden. Die Deckungsmenge liegt in der Überzeugung, dass sich die Ankunft des Mahdi, Messias oder die Wiederkehr Christi nicht ohne einen „reinigenden“ Krieg vollziehen kann. Alle Parteien sind sich sogar einig darüber, wo die letzte Schlacht ausgefochten werden soll, und zwar auf einer Bergkette in Israel.²

• Das Christentum: Im Christentum wird Armageddon oft mit der letzten Schlacht zwischen den Mächten des Guten und des Bösen in Verbindung gebracht. Es wird im Buch der Offenbarung des Neuen Testaments erwähnt. Der Begriff „Armageddon“ leitet sich vom griechischen „Har-Magedon“ ab und wird als ein Ort beschrieben, an dem sich die Armeen für die letzte Schlacht versammeln. Das Ergebnis ist die Errichtung von Gottes Königreich und das endgültige Gericht.

• Der Islam: Im Islam ist das Konzept von Armageddon mit der Endzeit und dem Tag des Jüngsten Gerichts verbunden. Die islamische Eschatologie sagt die Ankunft des Mahdi (einer messianischen Figur), das Auftauchen falscher Propheten und das Erscheinen der antichristlichen Figur, die als Dajjal bekannt ist, voraus. Die letzte Konfrontation, die oft als Schlacht zwischen Gut und Böse bezeichnet wird, führt zum Sieg der Gerechten und zur Herstellung von Ordnung vor dem Tag des Jüngsten Gerichts.

• Das Judentum: Im Judentum wird Armageddon nicht ausdrücklich unter diesem Namen erwähnt, aber es gibt in der hebräischen Bibel (Altes Testament) Prophezeiungen über ein zukünftiges apokalyptisches Ereignis. In der jüdischen Eschatologie wird erwartet, dass eine messianische Figur, die oft als Messias bezeichnet wird, eine Ära des Friedens und der Gerechtigkeit einleiten wird. Die Details der Endzeit variieren zwischen den jüdischen Traditionen. In der jüdischen Eschatologie werden der Bau des Dritten Tempels und die Bedeutung der Roten Färse (rote Kuh) mit dem messianischen Zeitalter und der endgültigen Erlösung in Verbindung gebracht. Diese Elemente basieren in erster Linie auf Prophezeiungen in der hebräischen Bibel (Altes Testament), insbesondere in den Büchern Hesekiel und Numeri.

Aus der Perspektive der Phönix-Hypothese

Etwa Anfang des Jahres 2022 begann ich damit, die Phönix-Hypothese als Erklärung zu formulieren, warum die kollektive Weltbühne zunehmend geopolitisch eskalierte und eine kontroverse Krise die Nächste jagte. Trotz vereinzelter Ruhephasen ist das eine Tendenz, die sich bis heute fortsetzt. Mittlerweile wurden weitere Krisenherde entfacht, die ich im ersten Buch bereits angekündigt hatte. Dazu gehört die aktuelle Konfrontation im Nahen Osten, die weit oben auf meiner Liste der potenziellen Ablaufszenarien auftauchte.

Die Phönix-Hypothese geht grundsätzlich davon aus, dass ein im Hintergrund agierendes System alle signifikanten Krisen und Konflikte steuert, um ihre Ziele über das Prinzip der Hegelischen Dialektik zu synthetisieren. Dieses Netzwerk der Macht schließt auch zahlreiche religiöse Strömungen mit ein.

Wie Wolfgang Eggert in seinen zahlreichen Publikationen, die hervorragend recherchiert sind, verdeutlicht, arbeiten diverse „Endzeitsekten“ aus allen signifikanten religiösen Strömungen daran, ein Armageddon zu inszenieren.³ Während das normale Volk sich nach Frieden und Harmonie sehnt, konspiriert eine fanatische Elite dem Ziel entgegen, eine „reinigende“ Endschlacht zu initiieren, die einen enormen Blutzoll verlangen würde. Dabei durchsetzen diese Eiferer alle sakralen Ideologien, angefangen bei den evangelischen Christen, über die radikalen Muslime bis hin zu den religiösen Drahtziehern hinter dem Zionismus. Die jüdischen Provokateure vermutet man hinter Gruppierungen wie Chabad–Lubawitsch.⁴ Zu deren Anhängern gehört nicht nur der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu, sondern auch ein Wladimir Putin soll, laut Ex-Mossad-Rabbiner Aaron Rothkoff, ein Mitglied des exquisiten Clubs sein.

„Chabad besitzt Russland. Putin ist ein Chabadnik. Putin ist ein Chabadnik und es gibt Gründe dafür.“

— Aaron Rothkoff —

Die Endzeitsekten des Wolfgang Eggert

Wolfgang Eggert wies Ende 2023 in einer Nuoflix-Sendung darauf hin, dass es erhebliche Bemühungen gibt, die Endzeitprophezeiungen in die Tat umzusetzen, was beispielsweise die Errichtung des Dritten Tempels betrifft. Selbst eine essenzielle „Rote Kuh“ wurde genetisch gezüchtet,⁵ um nach Israel transferiert zu werden. Doch Eggert war, wie bereits erwähnt, längst nicht die einzige Stimme, die vor diesen Tendenzen, ein Armageddon zu entfachen, warnte. Schon Georg Schramm mahnte 2012, im Rahmen des ihm verliehenen „Erich-Fromm-Preises“, dass fanatische Strömungen aller Religionen einen endzeitlichen Genozid planen.

Was jedoch weder Schramm noch Eggert erkennen, ist, dass diese religiösen Fanatiker nur ein Steuerelement in einem viel größeren Spiel sein könnten. Die eingebettete Endzeitideologie, die sich bis in die Freimaurerei zurückverfolgen lässt, wobei der tatsächliche Ursprung unscharf bleibt, ist nur ein Baustein in einer übergeordneten Agenda. Dieser globale Plan bestimmt und durchzieht alle Inszenierungen auf der kollektiven Bühne. Dementsprechend geht es um eine viel größere Transformation, wobei das dazugehörige religiöse Drehbuch dabei nur instrumentalisiert wird, um einen Teilaspekt des Prozesses abzudecken und zu katalysieren. Was der geheime Plan im Kern beinhalten könnte, dazu habe ich einen Kernartikel geschrieben, der darüber spekuliert, welche Strategie das System präferieren könnte.

Die übergeordnete Agenda

Im Zentrum all der verschiedenen weltlichen Entwicklungen und Krisen, die von unterschiedlichen Substrukturen des Systems umgesetzt werden, steht meines Erachtens ein zyklischer Kataklysmus, der die irdische Realität radikal umstrukturiert. Im geologischen und damit rein cartesischen Sinne gehe ich von einer Erdmantelverschiebung aus, die ca. alle 12.000 Jahre das Angesicht des Planeten ändert. Hierbei wird auch oft von einem physischen Polsprung gesprochen, der einer magnetischen Neuausrichtung folgt. Doch das ist im Sinne der Matrix-Hypothese nur die reduktionistische Erklärung auf einer rein materiellen Ebene. Natürlich steckt mehr dahinter. Dennoch muss ich weitestgehend auf einem weltlichen Niveau bleiben, um die Kernaussage meines ersten Buches zu rekapitulieren.

Abschließende Beobachtungen

Obwohl ich dachte, dass mich im Kontext der Endzeitsekten nichts mehr überraschen könnte, wurde ich eines Besseren belehrt. Ausgerechnet eine Mainstream-Dokumentation von ARTE zeigte mir mit Nachdruck, wie fanatisch und mächtig die evangelikalen Christen in Amerika sind. Natürlich schwingt in dem Film reichlich Polemik mit, da die Macher aus den liberalen Kreisen kommen, welche bekanntlich mit Nachdruck daran arbeiten, die Konservativen und Religiösen in Endzeitstimmung zu versetzen. Dennoch war die Doku anschaulich gemacht. Zumindest kann ich jetzt gut nachvollziehen, warum viele Amerikaner Donald Trump entweder als Messias oder als Vorboten der Endzeit betrachten, den es mit aller Macht zu verhindern gilt.

Fazit aus Perspektive meiner Hypothesen

Alles läuft nach Plan und ist so geschickt inszeniert, dass alle polarisierenden Parteien ihre fanatische Position stichhaltig argumentieren können. Sie können ihre Motivation, gegen alle anderen Ideologien in den Krieg zu ziehen, sogar moralisch und religiös begründen. Damit steht der Endschlacht kaum noch etwas im Wege. Nur eine kritische und vereinte Masse im Kontext der friedliebenden Bevölkerung könnte den Trend noch aufhalten. Dazu müssten sie aber alle erkennen, dass sämtliche Parteien vom selben Regisseur aufgestachelt werden. Doch dieser Agent Provocateur scheint nur ein notwendiger Katalysator im Prozess der spirituellen Evolution zu sein.

Aus ganzheitlicher Sichtweise, der Matrix-Hypothese befinden wir uns mitten in der finalen Prüfung am Ende des aktuellen Zeitalters. Diese Yugas eskalieren im Finale des Zyklus immer in maximaler Polarisierung. Nach den Aussagen des Hidden-Hand-Materials dient diese Spaltung der „Großen Ernte“. Hier wird getestet und aussortiert, welche Seelen sich von einer radikal-fundamentalistischen Ideologie fangen lassen, und welche die zugrundeliegende Singularität erkennen, und begreifen, dass Trennung nur eine Illusion innerhalb des Konstrukts ist, welches wir unter Begriffen wie Maya, Matrix bzw. Simulacrum kennen. Das faszinierende an der Sache ist, dass diese Prüfung extrem unterschiedlich gedeutet werden kann. Daher wählen Sie weise, ob Sie sich einer bestimmten Massenbewegung anschließen möchten, denn auch in unserem Kulturkreis geht der Prozess der Polarisierung eifrig voran.

1. Abrahamitische Religionen, abrahamische Religionen oder Abrahamsreligionen ist in manchen islamwissenschaftlichen Studien und im interreligiösen Dialog die Bezeichnung für jene monotheistischen Religionen, die sich auf Abraham, den Stammvater der Israeliten nach der Tora (Gen 12,1–3 EU), bzw. auf den Ibrahim des Koran, und seinen Gott beziehen. ↩︎
2. Har Megiddô (hebräisch הר מגדו), Berg von Megiddo, ist ein südlicher Ausläufer des Karmelgebirges. ↩︎
3. Eggert, W. (2022) „Erst Manhattan – Dann Berlin: Messianisten-Netzwerke treiben zum Weltenende“ Chronos-Medien-Vertrieb. ↩︎
4. Chabad (hebräisch חב״ד) oder Lubawitsch (jiddisch ליובאוויטש Ljubawitsch), oft kombiniert zu Chabad-Lubawitsch, ist eine jüdische Gruppierung, die von Rabbiner Schne’ur Salman (1745–1812) im späten 18. Jahrhundert in Ljady begründet wurde und Teil des Chassidismus, einer religiös-mystischen Strömung, ist. ↩︎
5. The Jerusalem Post (2023) by Tzvi Joffre „From Texas to Israel: Red heifers needed for Temple arrive“ ↩︎